Die Zeitung schreibt…

Von Anja Baumgart-Pietsch

STÄRKEN VOR ORT – Projekte in Westend und Bergkirchenviertel helfen Teilnehmern und verschönern Quartier

Es ist ein farbenfrohes Mosaik geworden, das zwölf Mädchen unter Anleitung der Künstlerin Sabine Stamm zusammengepuzzelt haben: „Das Band der Kulturen“ heißt die Kombination aus vielen bunten Motiven, die an der Wand des Kulturpalastes im Westend ihren permanenten Ausstellungsort gefunden hat. Es ist eines der insgesamt 13 Mikroprojekte, die im Westend und im Bergkirchenviertel aus dem Programm „Stärken vor Ort“ finanziert wurden.

Drei Jahre lang können sich hier die unterschiedlichsten Gruppen, Vereine, aber auch Einzelpersonen um Fördergelder für kreative Projekte bewerben: Auch 2011 findet die Aktion noch statt, „der Ausschuss wird demnächst tagen, wir nehmen noch Vorschläge entgegen“, sagt Marie Becker vom Stadtteilmanagement-Büro von „Kubis“, das an der Auswahl beteiligt ist. Die gesamte Aktion koordiniert Andrea Schobes vom Amt für Soziale Arbeit, die sich auch um die Biebricher „Stärken vor Ort“ kümmert.

2009 gab es bereits erfolgreiche Aktionen, 2010 waren die 13 Projekte am Start, die nun bei einem Neujahrsempfang im Wellritzhof an kleinen Ständen vorgestellt wurden. Zielgruppen sind vorwiegend Jugendliche und Frauen, denen hier entweder der Einstieg ins Erwerbsleben geebnet oder sprachliche und soziale Kompetenzen vermittelt werden sollten.

Oft wurden künstlerische Ausdrucksweisen gewählt, wie beim Mosaik mit Sabine Stamm. Andere Jugendliche haben einen Westend-Kalender erstellt, der Motive aus Betrieben im Viertel zeigt. An der Kleist-Schule gab es eine Bewerbungswerkstatt, die Arbeiterwohlfahrt und „Berufswege für Frauen“, veranstalteten einen Berufsorientierungskurs für Frauen.

Die Förderung aus dem Programm „Stärken vor Ort“, die vom Bundesministerium für Familie sowie dem Europäischen Sozialfonds stammen – inklusive eines geringen Anteils der Stadt – ist beschränkt. Auch 2011 können die einzelnen Projekte maximal mit 10 000 Euro gefördert werden. „Manche kamen aber mit deutlich weniger aus, doch ist bei vielen eine Fortsetzung gewünscht“, sagte Marie Becker.

Mit dem Erfolg von „Stärken vor Ort“ sind die Beteiligten im Westend und im Bergkirchenviertel zufrieden. Auch Sabine Stamm und ihre jungen Mosaik-Künstlerinnen: „Es war eine gute Möglichkeit für Mädchen, handwerkliche Techniken auszuprobieren und auf diese Weise vielleicht ganz andere Ideen für die eigene Berufswahl zu entwickeln.“ Im Mädchentreff am Römerberg gehören solche Werkstatt-Kurse zum regulären Angebot, doch das Mosaikprojekt war noch einmal etwas Besonderes, und es dient der Verschönerung des Quartiers – ein willkommener Nebeneffekt.

Band-der-Kulturen

hängt im Kulturpalast Wiesbaden